Die Entstehungsgeschichte des MCV
Als Anfang der 70er Jahre die Kultur in Marxwalde so ziemlich am Boden lag (es war die Zeit, in der republikweit traditionelle Feste, wie Erntefest, karnevalistische Feste usw. fast völlig eingeschlafen waren), entstand bei der damaligen Dorfklubvorsitzenden Traudel Keck die Idee, einen Elferrat ins Leben zu rufen.
Durch Gespräche mit ortsansässigen Armee-Angehörigen, die aus Hochburgen des Karnevals, wie Sachsen und Thüringen, kamen, fiel diese Idee auf fruchtbaren Boden. Es mussten also Leute gefunden werden, die an ein gesundes Maß an Humor, Geld und Einfluss verfügten, denn bekanntlich müssen sich Karnevalisten weitesgehend selbst finanzieren. Frau Traudel Keck, die weder Zeit noch Mühe scheute, machte sich also auf den Weg, entsprechende Persönlichkeiten zu finden. Sie stieß hierbei sowohl auf Ablehnung, als auch auf Zustimmung. Viele waren angetan von der Idee, hatten aber selbst nicht den Mut, mitzumachen. So ging sie von Haus zu Haus und stellte unter hohem Einsatz den ersten Elferrat zusammen, der im November 1972 wirksam wurde.
Zu diesem Elferrat gehörten:
Günter Lange Franz Haase
Martin Schenk Rudi Mayfarth
Albert Lipfert Otto Dase
Karl-Heinz Wustrau Günter Schulz
Nun war es mit dem Aufstellen des Elferrates noch lange nicht getan. Es fehlten Geld, entsprechende Uniformen und vieles andere mehr. Es galt, fleißige Frauen zu finden, die sich bereit erklärten, Scherpen und Umhä¤nge zu nähen. Frauen, wie Frau Kowalczik, nähten unentgeltlich die ersten Scherpen und Umhänge. Man behalf sich im ersten Jahr mit Papiermützen, denn alles auf einmal konnte nicht da sein.
Zu einem richtigen Elferrat gehörte natürlich auch ein Prinzenpaar. Auch bei der Suche nach dem Prinzenpaar ging Traudel Keck in der ersten Reihe und fand Eberhard Köpping und Annette Minnich. (Bild unten bei der Übergabe an das 2. Prinzenpaar Roland Grochulla und Elfi Siewert)
So nahm der Elferrat langsam Formen an und es musste nun noch eine Saalpolizei gefunden werden. Viel Spaß hatten dabei die ersten Saalpolizisten Herr Engel und Herr Richter.
Der Elferrat legte sich den Namen MCV Marxwalder Carnevalsverein zu, der später dann auf Geheiß der Karnevalswerkstatt in MCC umbenannt weden musste, weil das Wort Verein nicht in die politische Landschaft passte.
Der erste Präsident war:
Rudi Mayfarth,
der im darauffolgenden Jahr sein Amt wegen seiner vielfältigen Aufgaben als Flieger an Karl-Heinz Wustrau weitergab.
Von Anfang an standen die Karnevalsveranstaltungen unter einem bestimmten Motto. die Kostüme und die gesamte Szene waren auf das Motto abgestimmt. In den ersten drei Jahren bestand allerdings kein festes Programm; viel mehr waren die Karnevalisten zwischen Ein- und Ausmarsch für die Gestaltung und Durchführung von Spielen verantwortlich, die immer wieder durch Tanzrunden aufgelockert wurden. So zum Beispiel wurde 1972 und 1973 von dem Damen Fußball gespielt (zum Wohlgefallen aller anwesenden Männer).
In den ersten Jahren finanzierte sich der MCV weitestgehend selbst. Erst ab 1974 gab es von Seiten der Clubhausleitung eine Zuwendung von 5,00 Mark pro Mitglied und Veranstaltung.
Schon nach dem ersten Jahr, also 1973 bekamen die elf Mannen orangefarbene Scherpen und Stoffmützen, die alle von Otto Dase in mühevoller Arbeit genäht wurden. Die Scherpen hatten das Wappen von Seelow und ab 1974 gab es für jeden einen Orden mit Bildern des jeweiligen Ministers. 1973 wurde auch Schmiedemeister Albert Pernau damit beauftragt, einen Schlüssel anzufertigen, der von nun an jedes Jahr am 11.11. vom Bürgermeister Karl-Heinz Hanke symbolisch als Karnevalsauftakt an den jeweiligen Präsidenten übergeben wurde.